Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs - Plauen, Gröditz, Falkenstein und Rodewisch ausgezeichnet

17.09.2019
Im Rahmen der Fachtagung Kommunales Energiemanagement in Sachsen am 16.09.2019 zeichnete Staatssekretär Dr. Frank Pfeil 4 sächsische Kommunen für ihr vorbildliches Energiemanagement aus. Die Städte Falkenstein/Vogtland, Gröditz, Plauen und Rodewisch wurden für ihr Energiemanagement geehrt, welches die Kriterien des länderübergreifenden Qualitätsstandards Kom.EMS erfüllen.

Das Kom.EMS-System wurde gemeinsam von der Sächsischen Energieagentur - SAENA GmbH und den Energieagenturen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Thüringen entwickelt. Ziel ist die qualifizierte und systematische Erfassung, Bewertung und Optimierung des kommunalen Energieverbrauches. Durch einen praxisnahen Fragen-, Nachweis- und Bewertungskatalog wird die Umsetzung regelmäßig überprüft. Bei Erfüllung der Kriterien ist eine Zertifizierung in drei Qualitätsstufen möglich.

Gröditz
Die Stadt Gröditz ist seit 2015 im Netzwerk „Kommunales Energiemanagement Sachsen“ aktiv. Seitdem konnten die jährlichen Energiekosten der Stadt von 240.000 € auf 160.000 € reduziert werden, was Einsparungen von über 30 % entspricht. Neben der Optimierung der Heizungsanlagen einiger Liegenschaften konnten durch ein mehrjähriges Schulprojekt an der Oberschule deutliche Einsparungen erreicht werden. Nach der ersten Zertifizierung im Jahr 2018 ist Gröditz bundesweit die erste Kommune, welche die zweite Qualitätsstufe des Kommunalen Energiemanagements-Systems erreicht hat. Auch für die Zukunft ist Gröditz gewappnet. Anfang September wurde per Stadtratsbeschluss die dauerhafte Fortführung des Energiemanagements in der Stadt beschlossen.

Plauen
In der Stadt Plauen ist aktuell ein Energieteam aus 2 Energiemanagern und 3 Energietechnikern dafür zuständig, Einstellungen der Anlagentechnik und Nutzung der städtischen Liegenschaften zu optimieren sowie Nutzer für ein energiebewusstes Verhalten zu motivieren. Plauen weist mit seinen ca. 66.000 Einwohnern und einer Vielzahl kommunaler Liegenschaften jährliche Energiekosten von etwa 2,3 Millionen Euro auf. Seit 2017 ist das Energieteam der Stadt daran, hierbei Einsparpotenziale zu nutzen. Dabei konnten die Energiekosten für das Jahr 2018 im Vergleich zu 2016 bereits um 100.000 Euro reduziert werden. Paradebeispiel ist das Plauener Rathaus, in dem bereits ca. 50.000 Euro eingespart werden konnten.

Falkenstein
In Falkenstein bilden Frau Doris Wildgrube und Herr Andreas Heller gemeinsam das Energieteam, welches das Energiemanagement der Stadt organisiert. Die Stadt Falkenstein kann als gutes Beispiel dienen, wie sich die Einbindung von Nutzern positiv auf den Energie- und Wasserverbrauch auswirkt. In der Oberschule wurden fast 17.000 Euro bei Wärme, Strom und Wasser eingespart; nicht nur durch Anlagenoptimierungen, sondern auch durch die aktive Einbindung und Sensibilisierung der Schüler. Und nicht nur das: auch ein eigenes Logo für die Energiesparstadt haben die Schüler entworfen. Zudem erscheinen unterdessen regelmäßig Energiespartipps im Falkensteiner Anzeiger.

Rodewisch
Die Stadt Rodewisch hat bereits 2015 mit der Einführung eines Kommunalen Energiemanagements begonnen. Im Vergleich zum Einführungsjahr konnten 2018 etwa 23 % der Energie- und Wasserkosten eingespart werden. Neben einer Prüfung der Zählerdimensionierung und Optimierungen der Heizungsregelungen konnte auch ein Tausch von Pumpen und Leuchtmitteln in einigen städtischen Gebäuden zu den Einsparungen beitragen.

Hintergrund: Mit dem Energiemanagement-Webportal Kom.EMS stellen die Energieagenturen aus Sachsen, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen-Anhalt umfangreiches Expertenwissen für Kommunen und Landkreise kostenfrei zu Verfügung. Mit den darin enthaltenen praxiserprobten Arbeitshilfen können Prozesse wie die Energiebeschaffung, das monatliche Verbrauchsmonitoring sowie der Gebäudebetrieb dauerhaft optimiert werden. Dabei wird der Fokus vor allem auf nicht- oder geringinvestive Maßnahmen gelegt, um den meist angespannten kommunalen Haushalten Rechnung zu tragen.

Seit 2015 unterstützt die Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH sächsische Städte, Gemeinden und Landkreise bei der Einführung von Kommunalem Energiemanagement (KEM) auf Grundlage des länderübergreifenden Qualitätsmanagementsystems für Kommunales Energiemanagement „Kom.EMS“. Das Netzwerk „Kommunales Energiemanagement Sachsen“ bietet mittlerweile über 50 aktiv teilnehmenden Kommunen eine Plattform für den stetigen Wissens- und Erfahrungsaustausch.

Die Kommunen wurden in der Einführungsphase des KEM im Rahmen von Projekten der SAENA durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

Die Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH ist das unabhängige Kompetenz- und Beratungszentrum zu den Themen erneuerbare Energien, zukunftsfähige Energieversorgung und Energieeffizienz. Gesellschafter sind der Freistaat Sachsen und die Sächsische Aufbaubank – Förderbank –.